
Entgegen einer weitverbreiteten Meinung, dass Akne nur mit der chemischen Keule beizukommen ist, kann Homöopathie bei Akne prinzipiell gute Erfolge erzielen. Auch eine Abheilung ist möglich. Damit dies gelingt, müssen sich die Patienten jedoch selbst sehr gut beobachten. Die Beobachtungen sind an den behandelnden Arzt weiterzugeben, damit die für eine homöopathische Arzneifindung erforderlichen Merkmale herausgefunden werden können. Damit Homöopathen die Informationen abfragen und richtig umsetzen können, müssen sie über homöopathische Erfahrungswerte und Arzneikenntnisse verfügen. Eigene Fortbildungen, die auch die Supervision beinhalten, sind unverzichtbar.
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Zu den hormonell bedingten Arten gehören:
– Akne vulgaris (Akne simplex)
Meistens in der Pubertät durch die hormonelle Umstellung.
Die leichteste Form heißt Akne comedonica, der schwerste Verlauf Akne papulopustulosa.
– Akne comedonica
Hierbei bilden sich die Mitesser (Komedone) ohne eitrigen Verlauf von alleine zurück.
– Akne Papulo-pustulosa
Aus den Komedonen bilden sich rote oder eitrige Knötchen (Pusteln und Papeln).
– Akne conglobata
Hierbei handelt es sich um die schwerste Form mit Eiterherden, Fistelgängen und Zysten. Die Abheilung ist fast immer mit Narbenbildung verbunden. Durch Bakterien auf den Wunden breitet sich diese Form der Akne sehr leicht und schnell aus.
Bei Neugeborenen kann es in der zweiten oder dritten Lebenswoche an den Wangen zu einer Akne neonatorum kommen.
Akne infantum tritt häufig im 6. bis 9. Lebensmonat auf. Seltener bei Kleinkindern.
Akne tarda betrifft die Erwachsenen, besonders Frauen.
Akne durch Reaktionen auf bestimmte Einflüsse oder Stoffe
– Mallorca-Akne (Akne aestivalis) entsteht durch starke Sonneneinwirkung ohne ausreichenden Sonnenschutz.
– Akne cosmetica tritt als Reaktion auf kosmetische Inhaltsstoffe auf.
– Akne venenata gilt aus Reaktion auf Stoffe, denen man regelmäßig ausgesetzt ist.
– Akne medicamentosa gilt als Reaktion auf Medikamente bezüglich deren Inhaltsstoffe.
Die Akne excoriée entsteht durch unsachgemäßes Ausdrücken von Mitessern, weil Superinfektionen entstehen, die narbig abheilen.
Die Spätakne (Akne tarda) tritt meistens bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr auf, wenn starker Leistungsdruck besteht. Vor allem der Kinn-, Wangen- und Halsbereich sind betroffen. Als Ursache gilt eine stressreduzierte Aktivierung der Nebennierenrinde, die eine vermehrte Ausschüttung von Androgenen zur Folge hat.
Folgende Urtinkturen können angewendet werden:
– Alchemilla (Frauenmantel), entzündungshemmend, reizmildernd und hormonregulierend
– Viola tricolor (Ackerstiefmütterchen), atioxidativ, entzündungshemmend
– Calendula officinalis (Ringelblume), antibakteriell, entzündungshemmend und wundheilungsfördernd
– Solidago virgaurea (echte Goldrute), Geranium robertianum (Ruprechtskraut) sowie Taraxacum officinallis (Löwenzahn) können die Umstellung des Hautstoffwechsels herbeiführen.
Vor einer pubertären Akne kann man sich nicht schützen. Auch für eine später auftretende Akne, basierend auf einer hormonellen Dysbalance verbunden mit einer konstitutionellen Dysbalance, gibt es keinen vorbeugenden Schutz. Allerdings kann mit einer vernünftigen Lebensordnung positiv Einfluss genommen werden. Eine konsequente homöopathische Behandlung kann dazu beitragen, Dysbalancen, die den Körper ins Ungleichgewicht abgleiten lassen, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, sodass zumindest eine ausgeprägte Form der Akne gar nicht erst auftritt. Homöopathie bei Akne ist somit ein wertvoller Weg, um einem Fortschreiten entgegenzuwirken.
So gibt es die Möglichkeit Hautirritationen frühzeitig und präventiv zu behandeln, damit es erst gar nicht zu einer Akne kommt.
Mit Pulsatilla wird die unreine Haut und mit Calcium carbonicum die fettige sowie blasse und kalte Haut behandelt.
Ist die Haut nach einer eiweißhaltigen Ernährung fettig und unrein hilft Sulfur.
Eine unreine Haut nach Verstopfung kann mit Nux vomica behandelt werden.
Wer unter einer ölig glänzenden Haut leidet, liegt mit Selenium oder Natrium chloratum richtig.